Marktwirtschaft:
Nach neoliberaler Auffassung sollen die Preise für Waren und Dienstleistungen sich allein über Angebot und Nachfrage regulieren.
Mein Kommentar:
Die
Theorie ist schön, aber leider ist sie wieder einmal völlig
weltfremd. Denn gerade die neoliberale Ausrichtung der Politik
(also vor allem der Zollabbau) haben weltweit zu einem extremen
Anstieg der Subventionen geführt. Die Staaten dieser Welt
versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen mit Zuwendungen und
Steuergeschenken an die international tätigen Unternehmen. Im
Kampf um die Arbeitsplätze ist jedes Mittel recht.
Selbst in Deutschland sind Zuschüsse bis zu einer Million Euro
pro geschaffenen Arbeitsplatz keine Ausnahme. Überall blüht
die Subventionitis. Das fängt schon beim staatlich
geförderten Schiffbau an (und der Steuerbefreiung des
Treibstoffes), der die Globalisierung und Marktverzerrung über
unnatürlich günstige Frachtraten weiter anheizt. Die HSH
Nordbank soll bei der Fianzierung von Schiffsneubauten an die 20
Milliarden Euro an Steuergeldern zugesetzt haben (auch das läuft
letztlich auf eine Subvention des Freihandels hinaus).
Trotz
Maut
ist
auch der Lkw-Verkehr noch hochgradig subventioniert (ein einziger
40-Tonner schädigt die Straßen wie 50.000 Pkw) - rechnet
man alle Kosten und Umweltschäden ein, müsste die Maut
verzehnfacht werden. Die
Aufzählung der Marktverzerrungen ließe sich nahezu
unendlich fortführen.
Fazit: Gerade die Globalisierung (der Zollabbau) und der daraus resultierende Neoliberalismus führen zu einer grotesken Verzerrung des Marktes, zur Abkehr eines sich natürlich entwickelnden Marktpreises über Angebot und Nachfrage. Der Neoliberalismus bewirkt also auch in diesem Punkt genau das Gegenteil dessen, was er vorgeblich leisten soll.
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Manfred Julius Müller,
Flensburg, Impressum,
Erstveröffentlichung Juni 2009